Sensorisierte Chirurgie
Die operative Entfernung von Tumoren ist eine der Säulen der Krebstherapie. Für die Planung des Eingriffs vermitteln gut etablierte Bildgebungsverfahren die genaue Lage und Größe des Tumors. Ziel der Operation ist es dann, das Krebsgewebe vollständig zu entfernen unter größtmöglicher Schonung des umliegenden gesunden Gewebes. Dabei unterstützen endoskopische und mikroskopische Abbildungen des Operationsgebietes oder auch Roboter- und Navigationssysteme die Erfahrung der Chirurginnen und Chirurgen. Doch es kommt vor, dass Tumoren nicht komplett ausgeräumt werden, weil auf diese Weise die Gewebegrenzen nicht eindeutig dargestellt werden. Dies hat eine schlechterer Überlebenschance der Patienten zur Folge.
Das interdisziplinäre Projektteam an Universitätsklinikum Jena, Friedrich-Schiller-Universität Jena und Technischer Universität Ilmenau will deshalb ein sensorbasiertes Unterstützungssystem für die Tumorchirurgie entwickeln, das diese Grenzen kontinuierlich abbilden und haptisch vermitteln kann. Dabei kommt eine multimodale markerfreie Bildgebung kombiniert mit Künstliche Intelligenz (KI)-basierter Echt-Zeit-Analyse zum Einsatz, mittels derer kontinuierlich im Operationssitus die aktuelle Tumorgrenze erfasst wird. Diese wird visualisiert und haptisch den Chirurgen vermittelt, sodass die Informationen unmittelbar zur Entscheidungsfindung genutzt werden können. Dies würde einen Durchbruch hin zur präzisen personalisierten Chirurgie mit maximaler Schonung gesunden Gewebes bedeuten.
Gefördert wird das Projekt durch das Programm „CZS Durchbrüche“ (Life Science Technologies) der Carl Zeiss Stiftung.